Stellt euch vor, ihr geht an einer Straße oder auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums zwischen den Autos spazieren, klopft zweimal auf die Motorhaube eines beliebigen Autos, die Tür springt auf, ihr steigt ein und der Motor startet…. und wenn ich sage ein „beliebiges Auto“, dann meine ich tatsächlich ein jedes Auto auf diesem Planeten.

In den letzten Tagen wurde viel über die Medien zu den aktuellen Sicherheitslöchern in elektronischen Geräten berichtet. Betroffen sind Computer, Server, Tablets, Smartphones und eigentlich alle Devices, die wir im Alltag verwenden. Das Ausmaß dieser Sicherheitslöcher ist so dramatisch, dass sie sogar „Meltdown“ und „Spectre“ genannt wurden: „Kernschmelze“ und „Schreckgespenst“, ein ziemlicher Supergau also.

Aber im Gegensatz zum medial total gepushten Abgasskandal eines deutschen Autoherstellers im vergangenen Jahr, findet man die Meldungen zu diesem Problem eher unter „ferner liefen“… und das, obwohl so gut wie jeder Benutzer weltweit davon betroffen ist. Die Abgassache ist allerdings ein – auf gut wienerisch – ein „Lercherlschas“ gegen das, was uns ITler momentan rund um die Uhr beschäftigt.

Meltdown und Spectre sind, anders als die größeren Attacken der letzten Monate, kein Software- sondern ein Hardwareproblem. Ganz einfach erklärt: Wenn ich mein supersicheres und wahnsinnig kompliziertes Passwort (ich bin ja sehr auf Datenschutz und Sicherheit bedacht) eingebe oder es gar durch einen Passwortgenerator verschlüsseln lasse, kann durch diese Hardwarelücke im Prozessor, jeder der will dabei zuschauen und mein Kennwort einfach auslesen.

Das betrifft jedes Gerät. Wirklich, wirklich JEDES.

Und das Schönste an der Sache: die vorgeschlagene,  von den Herstellern schnell aus dem Ärmel geschüttelte Lösung funktioniert nicht. Wo wir wieder bei der Verbindung zum Abgasskandal wären. Damals wurde triumphierend bekannt gegeben, dass ein Softwareupdate das Problem lösen wird. Aber wie genau soll denn nun eine Software, eine kaputte Hardware reparieren? Durch das Update kommt ja leider keine gute Fee vorbeigeschwebt und zaubert mit viel Bling einen neuen Motor in mein Auto bzw in unserem Fall einen neuen und sicheren Prozessor in mein Gerät. Vor allem da es diese Prozessoren ja gar nicht gibt.

Meltdown und Spectre werden uns also noch ziemlich lange beschäftigen und euren Computernerds noch das eine oder andere graue Haar bescheren.

Wir befinden uns in der Situation, dass wir Schäden nicht reparieren, sondern nur begrenzen können… in welchem Ausmaß und mit welchen Auswirkungen werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Passt einfach ein bisschen auf eure Daten auf

Ich halte euch hier auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Bis dahin laufen wir einfach mal ein paar Runden schreiend im Kreis und tanzen zur Beruhigung unseren Namen 😉

Euer, Elmar

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